Stellen Sie sich einen aktiven Vulkan vor. Prähistorisch alt, hoch aufragend, weiße Rauchschwaden verhüllen seinen Gipfel. Stellen Sie sich vor, Sie leben direkt neben ihm und in dem riesigen Naturpark, der ihn umgibt. Sie verbringen Ihre Kindheit damit, durch die Wälder zu rennen, gemeinsam unter freiem Himmel im Schatten der sanften Berghänge zu essen und Ihre Familie im Schutz eines engen Tals großzuziehen. Wenn Sie sich genug anstrengen und es sich nur genug vorstellen, könnten Sie sich in Consacá wiederfinden, einer kleinen Stadt im Bezirk Nariño in Kolumbien, im äußersten Südwesten des Landes.

Nebelige Andengipfel in Galeras, dem Naturpark am Rande von Consacá

Consacá ist eine der größten Kaffee produzierenden Gemeinden in Kolumbien, dem zweitgrößten Kaffeeproduzenten der Welt. Es genießt bemerkenswert ideale Wachstumsbedingungen: nährstoffreicher Boden vulkanischen Ursprungs, relativ niedrige Luftfeuchtigkeit, gemäßigte Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad Celsius das ganze Jahr über und eine windgeschützte Höhenlage, die sich perfekt zum Trocknen der Kaffeekirschen im Freien eignet. Diesen perfekten agronomischen Cocktail verdankt die Gemeinde nicht nur dem Vulkan Galeras, sondern auch der Nähe der Gemeinde zu den imposanten Gipfeln der Anden, deren einzigartige Geografie es ermöglicht, den Kaffee von Consacá in extrem großen Höhen anzubauen; einige Farmen liegen bis zu 2300 Meter über dem Meeresspiegel.

Das Leben im Schatten des aktivsten Vulkans Kolumbiens ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Der Berg hat in den letzten Jahren mehrmals Rauch und Lava ausgespuckt, und einer seiner letzten Ausbrüche im Jahr 2010 führte zur Evakuierung von 8.000 Einwohnern der Gegend. Dennoch betrachten sich die Bewohner von Consacà nicht nur als glücklich, die landwirtschaftlichen Vorteile der Gegend genießen zu können, sondern fühlen sich auch eng mit dem Vulkan verbunden, der über ihrem Land thront. Die Gemeinde ist auch stolz auf ihre Bedeutung in der kolumbianischen Geschichte – hier fand 1822 die lokal bekannte „Schlacht von Bombona“ zwischen den Streitkräften des Nationalhelden Simon Bolivar und der königlichen spanischen Armee statt.

Bergblick und Bauernhöfe hoch oben in den Wolken von Nariño

Unsere Freunde bei Azahar haben uns die einzigartigen Kaffeesorten der Region vorgestellt . Deren Ansatz zum Export von Kaffee aus Kolumbien ist nicht alltäglich. Ihre Leidenschaft, den Konsum von hochwertigem Kaffee im Land selbst zu fördern, anstatt nur die besten Partien ins Ausland zu exportieren, ist ein wichtiger Schritt zum Aufbau einer stärkeren, gesünderen Kaffeeindustrie in Kolumbien.

Die typische Tasse Consacá zeichnet sich durch ausgeprägte Säure, mittleren Körper und ein ausgewogenes Geschmacksprofil aus. Der typische regionale Kaffee besteht auch aus mehreren kleinen Mengen der Sorten Colombia, Castillo und Caturra – alle von lokalen Kleinbauern und ihren Familien angebaut, geerntet und verarbeitet. Die Kirschen werden in einem traditionellen Nassfermentationsverfahren behandelt und dann 20 Tage lang getrocknet.

KOLUMBIEN Consacá - Espresso